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"Hotel de Russie" und Handelshof >>> Seite 1 von 2

Am Stau 1, an der heutigen Ecke Staugraben, stand um 1800 ein vornehmes Wohnhaus (Bild unten). Besitzer war der Kaufmann Gerhard Nikolaus Bulling. Das Haus war in jenen klassizistischen Stil errichtet der sich unter Herzog Friedrich Ludwig (1785-1829) in unserer Stadt entfaltete.
Bulling war der Sohn des Kaufmanns N. H. Bulling und seiner Frau Anna Elisabeth geb. Kuhlmann. Gerhard Nikolaus Bulling hatte sich schon in jungen Jahren selbstständig gemacht und es zu Ansehen und Vermögen gebracht. Neben seinem Wohnhaus errichtete er eine Zuckerfabrik.





Links das Bulling´sche
Wohnhaus vor dem Umbau im Jahre 1863 zum Hotel.

Daneben die Zuckerfabrik.
Dieses Haus ist noch erhalten.

Das Foto entstand
um 1860 und ist damit eines der ältesten Ansichten Oldenburgs.



Der Mut Bullings, dem im Jahre 1800 die Konzession für eine Zuckerfabrik erteilt wurde, blieb nicht unbelohnt. Die von Napoleon am 21. November 1806 in Berlin verfügte Kontinentalsperre (Wirtschaftsblockade) über die britischen Inseln brachte Bulling ein beträchtliches Vermögen ein.
Nach Beendigung der Blockade ging es mit der Zuckerfabrik bergab. 1837 verkaufte Bulling sein Fabrikgebäude an den Oldenburger Staat. Das Haus ist heute noch erhalten
(siehe Bilder).
Das schöne Wohnhaus hatte Bulling bereits 1827 an den Oberkammerherrn von Gall verkauft. 1840 erwarb es Freiherr von Egloffstein. Egloffstein starb 1861 und mit ihm ging die glanzvolle Zeit dieses Privathauses, das im gesellschaftlichen Leben Oldenburgs eine bedeutende Rolle spielte, zu Ende.



Hotel de Russie - Oldenburgs vornehmstes Hotel

1862 erwarb der Gastwirt Franz Wilhelm Eduard Hampe das ehemalige Bulling´sche Wohnhaus. Er nahm große Um- und Ausbauten vor. Das Haus erhielt dadurch die in den Fotos dokumentierte Gestalt. 1865 eröffnete Hampe in dem Haus das "Hotel de Russie". Dieses Hotel gehörte in den folgenden Jahren zum "ersten Haus am Platze". Das auch "Russischer Hof" genannte Hotel war das bevorzugte Quartier für die Gäste des Hofes. Zu den Gästen zählte u.a. auch Theodor Fontane.




 

1876 verkaufte Hampe das Hotel an den Hotelier Martin Friedrich August Kruse. Der Name
"de Russie" blieb: Oldenburgs enge Beziehungen zu Russland hatten dem Hotel den Namen gegeben. Oldenburgs Großherzog Peter Friedrich Ludwig
(*17.1.1755 +21.5.1829) war der Vetter der Zarin Katharina II. von Russland. 1814 besuchte sie Oldenburg. Diese Verbindung führte dazu, daß Oldenburgs vornehmstes Hotel den Namen "de Russie" oder "Russischer Hof" erhielt. In den vornehmen Gesellschaftsräumen des Hauses trafen sich auch die Oldenburger. Der "Naturwissen-schaftliche Verein" und viele andere Zirkel und Vereine tagten hier. Vor dem Hotel am Stau spielte sich das geruhsame Leben der Stadt ab. Das Hafenbecken reichte noch bis unmittelbar vor das Hotel.

Martin Kruse führte das Hotel bis 1894. Sein Nachfolger war Metaphius Busse. Bereits nach zwei Jahren musste Busse aufgeben. Friedrich Wilhelm Schnittker, vorher Wirt des "Neuen Hauses", kaufte das Hotel "de Russie". Nach seinem Tod im Jahre 1911 übernahm seine Witwe Anna Marie das Hotel. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach war der Name des Hotels nicht mehr zeitgemäß und wurde in "Preußischer Hof" umbenannt. Mit Kriegsende 1918 endet die Geschichte des Hotels.
Die glanzvolle Zeit des Oldenburger Hoflebens war vorbei. Oldenburgs Großherzog war zurückgetreten.



1899 - Das Hotel de Russie direkt am Hafenbecken. Daneben die ehemalige Bulling´sche Zuckerfabrik.



1912 - Am Stau vor dem "Russischen Hof".







1890

Original Rechnung
des "Hotels de Russie"
zur Zeit des Wirtes
Martin Kruse.


1905 - Zeitgenössische Postkarte zur Zeit des Wirtes Friedrich Wilhelm Schnittker.



1905 - Der Fassade war eine Veranda vorgelagert, die sich über die drei mittleren Fensterachsen erstreckte und deren Oberteil als Balkon nutzbar war. Bis in die 50er Jahre war die Veranda mit einem filigranartigen Gitter aus Eisenguß ausgestattet. Die beiden Eckpfeiler trugen bis 1918 je eine überlebensgroße Figur aus Sandstein.



1920 - Blick von der Staulinie. Hinter dem Handelshof erstreckte sich ein ausgedehnter Garten. 1956 entstand in diesem Garten ein Versicherungsneubau. Rechts im Bild das ehemalige Haaren-Sperrwerk.



1910 - Vor dem Hotel am Stau lagen die Segelschiffe vor Anker. Es ging ging noch geruhsam am Hafen zu.



1908 - So lag das Hotel "de Russie" am Stau der damals bis fast zur Staustraße reichte.



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