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Südlich der Wunderburgstraße und westlich der Burmeesterstraße (heute befindet sich dort das Neubaugebiet mit den Straßen "Im Wunderhorn" und "Am Wunderburgpark") stand bis 1919 die Gaststätte "Schützenhof zur Wunderburg". Unter dem Wirt Johann Conrad Cording wurde hier der älteste Oldenburgs Sportverein, die erste "Oldenburger Schützengesellschaft" gegründet.
Im Schützenhof und auf der Schützenwiese fanden die Osternburger Volks- und Schützenfeste statt.



1905 - Der "Schützenhof zur Wunderburg" - Hier war 1903 auch die Geburtsstätte des Osternburger Fußballs.



Wer kennt nicht die vierbeinigen treuen Begleiter sehbehinderter Menschen? Sie genießen
einen Sonderstatus und haben auch dort Zutritt wo Hunde sonst nicht erwünscht sind.

Wer aber weiß, das die Anfänge der systematischen Ausbildung dieser Hunde in Oldenburg begann?



Die erste Blindenführhundschule der Welt

1916 erwarb der Oldenburger Großherzog Friedrich August das gesamte Gelände des Schützenhofes. Als Folge des ersten Weltkriegs entstand die Idee den Kriegsblinden trotz ihrer Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Es gab bereits im 19. Jahrhundert vereinzelt Nachrichten über das Abrichten von Hunden als Begleiter von sehbehinderten Menschen. Mit Unterstützung des Großherzogs griff Heinrich Stalling diese Idee auf und begann mit der systematischen Ausbildung von Blindenführhunden. So entstand in Oldenburg im Jahr 1916 die erste Blindenführhundschule der Welt auf dem Gelände des ehemaligen Schützenhofes.
Die Ausbildung übernahm der "Deutschen Verein für Sanitätshunde". Bereits im Oktober 1916 konnte der erste Kriegsblinde, Paul Feyen aus Osternburg, "seinen" ausgebildeten Führhund übernehmen
(rechts).




 

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Mäzen und Vorsitzender des "Deutschen Vereins für Sanitätshunde" der Verleger und Druckereibesitzer Geheimrat Heinrich Stalling
(*5. Juli 1865 +9. Dezember 1941)
Die Universität Freiburg verlieh ihm für seine Verdienste den Dr. med. h.c.

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Schirmherr des Vereins war der Groß-herzog Friedrich August von Oldenburg
(*16. November 1852 +24. Februar 1931)


1920 - Der Neubau der Anlage zur die Ausbildung von Blindenhunden an der Wunderburgstraße.



1918/19 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Schützenhofes Hundezwinger für die Ausbildung
von Führhunden errichtet. Diese Ausbildungsstätte des "Deutschen Vereins für Sanitätshunde"
war die größte ihrer Art im Deutschen Reich. Die Anlage bestand bis 1937 und musste, nachdem aus Geldmangel die Qualität der Ausbildung nachgelassen hatte, geschlossen werden.
Das gesamte Gelände des Vereins wurde an die
Oldenburger Herdbuchgesellschaft verkauft.



1957 - Das Gelände der ehemaligen Führhundschule. Inzwischen wurde die Anlage anders genutzt. Die Struktur der Anlage mit den Zwingern ist aber noch gut zu erkennen. Rechts die Wunderburgstraße und oben der Wunderburgpark.



1920 - Die systematische Führhundausbildung in Oldenburg unter natürlichen Bedingungen.



       
    An die Ausbildung von Blindenführhunden erinnert eine Notgeldserie aus dem Jahr 1921 die
der Deutsche Verein für Sanitätshunde herausgegeben hatte und die bei
Gerhard Stalling gedruckt wurden.

Es handelt sich um sechs Scheine zu
50 Pfennigen mit dem Titel "Deutscher Führhund für Kriegs-Blinde.


Die Vorderseite war auf allen Scheinen gleich (Bild links). Unten die sechs verschiedenen Rückseiten.
       


         
     
  Ein treuer Wegweiser.   Ein Retter aus Gefahr.  
         
     
  Ein aufmerksamer und hilfreicher Diener.   Ein Führer zur Arbeit fürs tägliche Brot  
         
     
  Ein sicherer Führer   Ein Führer auf Stieg und Steig  
         


Text auf der Vorderseite aller Scheine:
DEUTSCHER FÜHRHUND FÜR KRIEGS-BLINDE
"Die Ausgabe dieses Scheines ist von der Polizeikommission des Senates Bremen genehmigt. Er
wird von der Commerz & Privatbank Filiale Oldenburg jederzeit eingelöst und verliert seine Gültigkeit, wenn er nicht drei Monate nach erfolgter Aufrufung in den bremischen Zeitungen eingelöst wird".
Deutscher Verein für Sanitätshunde - Oldenburg i/O. - 1921 - Gerhard Stalling, Oldenburg.



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